Sanitärinstallateure sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, oft ist man sich nicht bewusst wie wichtig Berufsgruppen mit grundlegenden Dienstleistungen wirklich sind. Kommt es einmal zu einem Schaden oder einem Defekt von Anlagen, so dass der Alltag erheblich gestört wird, wie es bei einer nicht funktionierenden Heizung im Winter, einem defekten Warmwasserspeicher oder einem Rohrbruch mit anschliessendem Wasserschaden, der Fall sein kann, wird man sich dieser Tatsache wieder bewusst. Das Wort sanitär wurde dem lateinischen sānitās entnommen, welches für Gesundheit steht. Sanitär sind grundlegend für den guten Gesundheitsstandard unserer Gesellschaft mit verantwortlich. Ziel guter Sanitäranlagen ist die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen auf einem möglichst hohen Niveau zu sichern. Für welche Aufgabengebiete ein Sanitär zuständig ist und wie man diesen Berufsweg einschlagen kann, das möchten wir Ihnen im folgenden Beitrag erläutern.
Die Lehre zum Sanitär – Aufgabengebiet und Dauer
Um ein ausgebildeter Sanitär zu werden, benötigen Sie eine 4-jährige Lehre, in einem Betrieb für sanitäre Installationen oder einem gemischten Betrieb für Heizung-Lüftungs-Sanitär Dienstleistungen. In dieser praktisch orientierten Lehre, lernen zukünftige Sanitärinstallateure ihre Arbeit gründlich und effizient zu planen, Versorgungsleitungen für Wasser, Erdgas und Vorwandsysteme zu installieren und sanitäre Anlagen und Apparaturen (wie Badewannen, Duschen, Toiletten etc.) zu montieren.
Für diesen Beruf benötigt ein Sanitärinstallateur handwerkliches Geschick, praktisches, sowie technisches Verständnis, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, eine präzise Arbeitsweise, körperliche Beweglichkeit, eine robuste Gesundheit und Teamfähigkeit.
Sie lernen den Umgang mit Werkzeugen, die Bearbeitung von Kunststoffen und Metallelementen und die Einsatzmöglichkeiten von elektronischen Mess- und Analysegeräten, wie beispielsweise Wärmebildkamera und Feuchtemessgerät zum Aufspüren eines versteckten Wasserschadens.
Der Beruf des Sanitär ist abwechslungsreich und gehört zu der Versorgungstechnik, sowie zur Gebäudetechnik und der HLKK-Technik, wobei HLKK für Heizungs- Lüftungs- Klima- und Kältetechnik steht.
Weiterbildungsmöglichkeiten als Sanitär
Durch Weiterbildungen ist es möglich, durch eine Berufsprüfung (BP) mit eidgenössischem Fachausweis, ein Chefmonteur im Bereich Sanitär, ein Energieberater in Gebäuden oder ein Projektleiter in der Gebäudetechnik zu werden.
Mit einer höheren Fachprüfung (HFP) wird ein Sanitär zum/zur Sanitärmeister/in oder zum/zur diplomierten Sanitärplaner/in.
Beim Besuch der höheren Fachschule ist es möglich zum/zur Diplom-Techniker/in (HF) in der Gebäudetechnik ausgebildet zu werden. Oder mittels Besuchs der Fachhochschule den «Bachelor of Sciene» (FH) in Gebäudetechnik zu erlangen.
Statistisch gesehen gilt der Berufszweig des Sanitärinstallateur weiterhin als Männerdomäne, da nur wenige Prozent der Arbeiter weiblich sind. Mit zunehmender Aufklärung über diesen interessanten und abwechslungsreichen Beruf, könnte sich dies in Zukunft verändern.
Was macht man als Sanitär?
Ein Sanitär hat zur Aufgabe die einzelnen Wohnparteien zuverlässig an die Grundversorgung zu Trinkwasser und Gas anzuschliessen. Zur direkten Umsetzung diese Grundversorgung zu gewährleisten, gehört es sich im Vorfeld über das vorhandene Versorgungsnetzwerk zu erkundigen und durch gute Planung einen effizienten Arbeitsablauf sicherzustellen. Dazu müssen alle erforderlichen Informationen eingeholt und Masse genommen werden. Im Anschluss werden Werkstattpläne erstellt, Montagedetails gezeichnet und das benötigte Material ermittelt und besorgt. Bei der Planung müssen Richtlinien zur Sicherheit, dem Schallschutz, der Brandschutzverordnung, der Hygienestandards und der Energieeffizienz beachtet werden.
Wird ein Gebäude neu errichtet, sind auf dem Rohbaugelände auch Sanitärinstallateure anzutreffen. Als ein Sanitär sorgen Sie dafür, dass das neue Gebäude an die nötigen, intakten Rohleitungssysteme für Wasser, Abwasser und Erdgas angeschlossen wird. Durch Kunststoff- und Metallbearbeitung werden die benötigten Rohrleitungen in der Werkstatt zusammengestellt und entsprechend auf das Projekt angepasst. Dazu werden die Rohre gebogen, Gewinde geschnitten und einzelne Elemente durch Bauteile und Schrauben miteinander verbunden. Durch Steck- oder Zahnverbindungen werden die Übergänge abgedichtet.
Innerhalb von Wohnräumen wie Küche, Bad und WC, sind Sanitärinstallateure für die einwandfreie Funktionsweise der täglichen Anlagen verantwortlich. Hierfür bedarf es gemeinsame Planung mit dem Wohnungs- oder Hauseigentümer für eine effiziente, wie auch optisch ansprechende Umsetzung der Installation und Montage der einzelnen Bad- oder Küchenelemente.
Um eine tadellose Funktionsweise aufrecht zu erhalten sind regelmässige Kontrollen bei Wartungsterminen vor Ort nötig. Dabei werden die sanitären Apparate und Armaturen von Badewannen, Duschen, Lavabo, Toiletten, Wasserhähne und Mischbatterien kontrolliert. Bei Schäden oder Mängel ist es die Aufgabe des Sanitär die defekten Komponenten zu reparieren oder zu ersetzen. Bei Wartungskontrollen muss der jeweilige Zustand der Anlagen in einem Rapport protokolliert werden. Die ausgefüllten Protokolle erleichtern, durch eine über Jahre geführte Dokumentation, vorbeugend arbeiten zu können und in die Jahre gekommene Anlagen gezielt auszutauschen, bevor es zu einer kostspieligen Notfallsituation kommt.
Sanitärinstallateure arbeiten in privaten Haushalten in einem zwei-Personen-Team, da es für die meisten Reparaturen und Wartungsarbeiten kein grösseres Team benötigt. Auf Baustellen und grösseren Projekten ist es üblich zu zweit oder sogar als ganzes Team mit anderen handwerklichen Berufsgruppen zusammen zu arbeiten. Daher bietet der Beruf Sanitär viel Einblick in andere Berufszweige. Die Arbeiten werden immer wieder an verschiedenen Arbeitsorten und in Verbindung mit anderen menschlichen Kontakten ausgeführt, so bietet dieser Beruf ein hohes Mass an Abwechslung. Auf Baustellen, wie auch in den privaten Haushalten, müssen die entsprechenden Sicherheits- und Umweltvorschriften eingehalten werden.
Was gehört alles zu Sanitäranlagen?
Da ein Sanitär durch technische Installationen und Wartungen überwiegend für den guten Hygiene- und Gesundheitsstandard der Menschen sorgt, ist er überall dort anzutreffen, wo Hygiene besonders wichtig ist. Dazu zählen nicht nur private Haushalte, sondern auch öffentliche oder private Einrichtungen wie Schwimmbäder, Saunen, Grossküchen oder auch Schlachthäuser und Betriebe der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie.
Gerade in der Landwirtschaft ist der umweltschonende Umgang, der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung von besonderer Bedeutung. Daher werden in der Landwirtschaft Nutzwasser-Anlagen installiert.
Armaturen wie Mischbatterien in Waschbecken, Bidets, WC-Becken, Urinalen, Badewannen, Duschtassen und vielen weiteren, gehören zu den typischen Sanitärobjekten die in Haushalten installiert, voreingestellt und gewartet werden müssen.
Flexibilität – Sanitär Notdienst
Zum Berufsbild eines Sanitär gehört viel Verantwortungsbewusstsein. So muss ein Sanitärdienstleister immer sicherstellen, dass im Falle einer sanitären Notfallsituationen ein Ansprechpartner in einer 24 Stunden Notdienst-Hotline verfügbar ist. Für Notfälle müssen Sanitär auch nachts im Einsatz sein. Während ein Rohrbruch mit Wasserschaden schnell zu lokalisieren ist und es meist zu Sachschäden kommen kann, ist ein Leck in einer Gasleitung bei weitem gefährlicher. Aber auch Wasser, welches ausläuft und Elektrizität des Haushalts erreichen kann, kann zu einer lebensbedrohlichen Notfall-Situation führen. Ein gut ausgebildeter Sanitär weiss mit solchen Situationen umzugehen. Daher ist es von grösster Wichtigkeit das der Sanitär-Notdienst rasch vor Ort ist.
Was verdient man als Sanitär in der Schweiz?
Durchschnittlich verdient ein Sanitär in der Schweiz zwischen 5’000 und 7’000 Schweizer Franken (CHF) im Monat. Je nach Berufserfahrung und Ausbildung. Wobei Sanitärdienstleister in den Kantonen Luzern, Basel-Stadt und Appenzell Innerrhoden die höchsten Verdienstmöglichkeiten haben und in Zürich, Aargau und Basel-Land, die niedrigsten. Dennoch halten sich die Löhne in der gesamten Schweiz in einem ähnlichen Segment auf.