Angesichts der weltweiten Klimaerwärmung ist entschiedenes Handeln zur Reduktion des CO2-Ausstosses gefragt. Als Entscheidungsrahmen hat die UNO 17 Nachhaltigkeitsziele vorgegeben, welche bis 2030 global und von allen Mitgliedstaaten erreicht werden sollen. Auch die Schweiz ist aufgefordert, die Ziele national umzusetzen. Auch sollen Anreize geschaffen werden, damit nichtstaatliche Akteure – Unternehmen wie private Haushalte – vermehrt einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Mit der „Energiestrategie 2050“, dem Programm zur Verbesserung der Energieeffizienz in der Schweiz, ist die Richtung weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien klar vorgegeben. In diesem Zusammenhang ist sogar von einem Verbot von Erdölheizungen die Rede. Auch die Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF Schweiz empfiehlt den Einbau einer klimaverträglichen Heizung in Kombination mit einer „guten Wärmedämmung“ und rät dringend davon ab „weitere 20 Jahre mit einer Öl- und Gasheizung das Klima aufzuheizen!“ In den Jahren 2006 bis 2015 wurden 60 Prozent der Neubauten mit einer Wärmepumpe, welche bis zu drei Viertel der Wärme aus natürlichen Quellen in der Umgebung bezieht, ausgerüstet. Nur ein kleiner Teil muss für den Antrieb zugeführt werden. Damit verursacht die Wärmepumpe 90 Prozent weniger CO2-Emissionen als eine Ölheizung. Der Zeitpunkt für den Umstieg von einer Heizung auf eine Wärmepumpe könnte besser und wichtiger nicht sein.
Welche Wärmepumpe ist die richtige?
Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe. Welche der drei Arten von Wärmepumpen – Sole-Wasser, Wasser-Wasser oder Luft-Wasser – im konkreten Fall am geeignetsten ist, erfährt man am besten im Gespräch mit dem Fachmann für Heizungsinstallationen und Heizungsservice. Während Sole-Wasser-Wärmepumpen sehr energieeffizient sind, ist der Installationsaufwand im Vergleich zu Luft- Wasser-Wärmepumpen wesentlich höher. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit Grundwasser als Quelle ist zwar äusserst effizient, wird aber aus Wasserschutzgründen nur sehr selten genehmigt und installiert. 2016 waren in der Schweiz denn auch 67% aller verkauften Wärmepumpen Luft-Wasser-Wärmepumpen.
Umstellung will geplant sein
Hinsichtlich eines persönlichen Beitrags zum Umweltschutz kommt den meisten Menschen wohl zuerst der Umstieg auf ein energieeffizientes Fahrzeug in den Sinn. Während der Wechsel von einem Benziner oder Diesel zu einem Auto mit Elektroantrieb relativ schnell und problemlos zu bewerkstelligen ist, ist die Umstellung der Heizung auf eine Wärmepumpe mit grösserem Aufwand verbunden und will vor allem sorgsam – und mit Unterstützung eines Fachmanns – von Anfang an geplant sein:
1. Analyse durch den Fachmann
Die Umstellung auf eine Wärmepumpe ist ein Bekenntnis zum Klimaschutz und ein nachhaltiger Investitionsentscheid. Bevor man also das Haus mit einer neuen Wärmepumpe beheizt, ist es ratsam einen erfahrenen Heizungsinstallateur zu Rate zu ziehen, welcher die örtlichen Voraussetzungen analysiert und prüft, ob eine Wärmepumpe als Alternative überhaupt in Frage kommt. Er hilft bei der Auswahl einer Wärmequelle und übernimmt die Planung der Technik. Zu guter Letzt werden die Kosten im Rahmen einer Offerte veranschlagt. Aber auch Modernisierungsmassnahmen wie die Dämmung von Fassade und Dach oder der Austausch von Fenstern senken den Wärmebedarf bei einer Umstellung. Handwerker und Schreiner können mit ihrer Arbeit ebenfalls zu einer gesteigerten Energieeffizienz beitragen.
2. Fördermittel beantragen
Eine Umstellung auf eine umweltfreundliche Wärmepumpe wird mit Fördermitteln belohnt. So fördern Bund, Kantone und Gemeinden den Ersatz von fossilen Heizsystemen hin zu erneuerbaren Energien mit teilweise hohen Beträgen. Dabei weicht die Höhe der Fördermittel stark ab. Auch hier steht der Fachmann beratend zur Seite.
3. Erforderliche Genehmigungen einholen
Je nach Wahl der Wärmepumpe sind Genehmigungen einzuholen. Da es ungewiss ist, bis wann die zuständigen Behörden grünes Licht geben, gilt es im Rahmen der Projektplanung genügend Zeit einzukalkulieren.
4. Bestehende Heizung ausser Betrieb nehmen
Herrscht Klarheit über die Art der Wärmepumpe, Kosten und Investitionen und sind erforderliche Genehmigungen eingeholt, können die Arbeiten zur Heizungsumstellung beginnen. Im Falle einer Ölheizung übernimmt der Fachmann deren Deaktivierung, die Demontage des alten Kessels sowie die Stilllegung des Öltanks und dessen fachgerechte Entsorgung. All diese Arbeiten dürfen nur von ausgewiesenen Experten durchgeführt werden. In jedem Fall gilt es zu verhindern, dass Öl als wassergefährdender Stoff in die Umwelt gelangt.
5. Umweltquelle erschliessen und Wärmepumpe installieren
Während die Demontage der Ölheizung erfolgt, gilt es die neue Umweltquelle zu erschliessen, was bei einer Luft-Wärmepumpe im Vergleich zu einer Sole- und Wasser-Wärmepumpe vergleichsweise einfach von statten geht.
6. Wärmepumpe an Wärmequelle anschliessen
In einem Folgeschritt installieren die Experten die neue Wärmepumpe, schliessen sie an die Umweltenergiequelle an und verbinden die Technik mit dem Heizungsnetz im Haus.
7. Inbetriebnahme der Heizungsanlage
Im Zuge der Inbetriebnahme der Wärmepumpe liegt es nahe, die bestehende Heizungsanlage beispielsweise durch den Austausch einiger Heizkörper zu optimieren. Über einen so genannten hydraulischen Abgleich werden die Komponenten optimal aufeinander abgestimmt.
Der Trend hin zu einer klimaverträglichen Wärmepumpe hat die Schweiz voll erfasst. Wärmepumpen sind eine Investition in die Zukunft – betriebssicher, effizient und langlebig. Wer diesen Schritt macht, tut nicht nur etwas für sein eigenes Gewissen, sondern leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und ein Vermächtnis für die Folgegenerationen. Die öffentlichen Fördermittel sind ein willkommener Anreiz, diesen wichtigen Schritt in die Energiezukunft zu vollziehen.